Rundgang um die Kirche
An der Außenwand, auf dem Friedhof und beim Alten Turm finden wir alte Grabsteine, die vom Leben und Sterben der Menschen in vergangenen Jahrhunderten erzählen. Besonders imposant ist südöstlich der Kirche die Grabstelle von Ferdinand Ulrich, dem kaufmännischen Direktor der Bremer Woll- Kämmerei (1884-1915) mit der Gestalt einer Trauernden aus Metallguss.
Am Ende des Weges in Verlängerung des Nordausgangs wurde im Baujahr der neuen Kirche eine Eiche gepflanzt. Als sie 2004 abgestorben war, hat die Bildhauerin Nicola Dormagen aus ihr ein Kunstwerk gestaltet. Auf drei transparenten Tafeln erzählt der Baum, was er in seinen 125 Lebensjahren um sich herum sah, hörte und fühlte.
Der Turm am nördlichen Ende des Friedhofes gehörte zur alten Kirche, die 1879 durch den Neubau ersetzt und abgerissen wurde. Erbaut 1604, ist dies älteste kirchliche Bauwerk Blumenthals auf Wunsch des Stifters Wätjen erhalten geblieben. Es enthält ein von Jan Noltenius gestaltetes Mahnmal für die Blumenthaler Gefallenen der beiden Weltkriege. Das Holzrelief des Bildhauers Walter Wadephul stellt einen toten Soldaten dar, um den eine Frau trauert. Ein Engel weist mit ausgerecktem Arm tröstend nach oben. Zwei Klöppel im Inneren des Turms gehörten zu den Glocken, die einst die Gemeinde zusammengerufen haben. Außen an der Ostseite sind drei alte Steintafeln eingelassen. Eine ehrt die zur Bauzeit des Turms 1604 regierenden Bremischen Bürgermeister Johann Esich, Heinrich Zobel, Daniel v. Büren und Henrich Houken durch ihre Wappen. Auf der zweiten dankt die Gemeinde 1732 mit einer lateinischen Inschrift den Ratsherren Werner Köhne und Henrich Meier für Spenden zum Neubau der Kirche. Die dritte Tafel zeigt in barocker Pracht die Wappen dieser beiden Familien. Der Lüssumer Bürgerverein betreut ehrenamtlich den Turm und die umgebende Anlage mit den historischen Grabsteinen.
Ein historisches Fundstück, das wahrscheinlich aus einem Sandsteinfries der alten Kirche stammt, ist im Innenhof des neuen Gemeindehauses angebracht. Dargestellt ist Abrahams Opfer mit den lateinischen Worten aus seiner Berufungsgeschichte: DEUS IMPUTAT EUM AD IUSTITIAM: Gott rechnete ihm (seinen Glauben) zur Gerechtigkeit an.